Oh wie schön ist Nicaragua
Keine Sorge liebe Neider – wir leiden. Die Idee mitten im europäischen Winter in eines der heißesten Länder der Welt zu reisen, hat sich als ernsthafte Prüfung erwiesen, die zu bestehen uns täglich (und besonders nächtlich) zu schaffen macht. Nachdem wir die 24 Stunden Anreise über Zürich, Washington, Houston und Managua besser als erwartet hinter uns gebracht haben (Jetlag dreier Kinder mal ausgenommen…), sind wir vorerst im pittoresken Kolonialstädtchen Granada gestrandet, von wo aus wir mit kleineren Tagestouren langsam die nicaraguanische Lebensart erkunden. Den einen oder anderen Besuch am „local Swimmingpool“ oder der Vulkankraterlagune natürlich inbegriffen, schließlich will man die drei Schlingel bei Laune halten… Wir reisen, wie eigentlich immer, in der Absicht dem großen Mainstream-Tourismus fern zu bleiben, mit schmalen Budget und ohne All-Inclusive-der-Mietwagen-wartet-schon Luxus, was sich in den letzten zwei Nächten allerdings als Herausforderung entpuppt hat. Unser Hostel, so familiär und authentisch es auch sein mag, gehört definitiv in die Kategorie „rustikal“, was am Ende des Tages nichts anderes bedeutet als: die Klimaanlage geht schon seit Jahren nicht mehr, und der betagte Deckenventilator könnte ebenfalls keinem noch so filigranen Kartenhäuschen zu Leibe rücken. Glücklicherweise hat man uns zu unserer Erleichterung zwei zusätzliche Ventilatoren neben die Betten gestellt, die allerdings nur zwei Einstellungen zu kennen scheinen: „Aus“ und „Jetstream“, was sich des nachts zu einem mehr oder weniger amüsanten Vabanquespiel aus Schweiß- und Lärmvermeidung entwickelt hat. Zum Glück schlaucht uns die Sonne über den Tag hinweg derart, dass wir auch gewillt wären neben einem Presslufthammer zu schlafen, solange er uns nur die herbeigesehnte Abkühlung in aussicht stellte. Es sei hier zum Ende dieser ersten Episode noch angemerkt, dass sich Nicaragua bis auf die wirklich gewöhnungsbedürftigen Temperaturen als offenes, freundliches und (bisher) sehr angenehm zu bereisendes Land gezeigt hat. Wir hoffen es bleibt dabei.